Das Jugend­blas­or­ches­ter fei­ert 50+-Jubiläum

„Klas­sen­tref­fen“ mit allen Musi­kern seit Beginn beim Herbst­kon­zert geplant 

Ehe­ma­li­ge Mit­glie­der des Jugend­blas­or­ches­ters Wan­gen im All­gäu und sein Diri­gent Rei­ner Hobe laden zu einem gro­ßen Ehe­ma­li­gen­tref­fen ein. Anlass ist das 50+-Jubiläum des Jugend­blas­or­ches­ters beim Herbst­kon­zert am 12. Novem­ber 2022 um 19 Uhr. 

Vor genau 52 Jah­ren ist das JBO als Jugend­ka­pel­le der Stadt­ka­pel­le Wan­gen gegrün­det wor­den. Dem Blas­mu­sik­nach­wuchs in der Stadt soll­te so der Weg ins gro­ße Orches­ter berei­tet wer­den. Bei vie­len Musi­ke­rin­nen und Musi­kern hat das auch genau­so geklappt. Heu­te wol­len Peter Kra­mer, Vor­stand der Stadt­ka­pel­le, Jugend­lei­te­rin Ramo­na Schnei­der, die bei­den Musi­ker Franz Oster­korn und Tho­mas Schie­fe­le-Ulreich gemein­sam mit Diri­gent Rei­ner Hobe mög­lichst vie­le Män­ner und Frau­en „zusam­men­trom­meln“, um gemein­sam mit dem aktu­el­len JBO Musik zu machen. Ter­min für das nach­ge­hol­te Jubi­lä­ums­kon­zert mit Ver­stär­kung ist das Herbst­kon­zert im Fest­saal der Wal­dorf­schu­le.  

„Wir hof­fen auf sehr vie­le posi­ti­ve Rück­mel­dun­gen“, sagt Peter Kra­mer. Geprobt wer­den soll ab Okto­ber. Wer zu weit weg wohnt oder für die Pro­ben kei­ne Zeit hat, kann sich auch nur bei ein oder zwei Stü­cken ein­klin­ken und ent­spre­chend nur bei einer der letz­ten Pro­ben dabei sein. 

Das Pro­gramm, das Rei­ner Hobe zusam­men­ge­stellt hat, ist eine Revue der ver­gan­ge­nen 50 Jah­re. „Wir wer­den die Kult­stü­cke aus jedem Jahr­zehnt spie­len“, sagt er. Er gibt nur einen ganz win­zi­gen Ein­blick, damit noch vie­le Über­ra­schun­gen blei­ben: der „Baby Ele­phant Walk“ darf eben­so wenig feh­len wie zum Bei­spiel „Ross Roy“. Eine gute Stun­de soll kon­zer­tiert wer­den. Anschlie­ßend ist ein gemüt­li­ches Zusam­men­tref­fen im Wal­dorf­saal geplant. Gut mög­lich, dass die­ses – gefühlt – „eine Art Klas­sen­tref­fen“ wer­den könn­te, bei dem nost­al­gisch die Geschich­ten von den Höhe­punk­ten des ver­gan­ge­nen hal­ben Jahr­hun­derts aus­ge­tauscht wer­den, wie Tho­mas Schie­fe­le-Ulreich hofft. 

„In jedem Jahr­zehnt gab es eine gute Rei­se“, hat Franz Oster­korn beim Blät­tern in der His­to­rie des JBO fest­ge­stellt. In den 70ern ging es nach Däne­mark, in den 80er nach Istan­bul, und spä­ter nach Lon­don, Schwe­den, Finn­land, Süd­ti­rol und in die Part­ner­städ­te Pra­to und La Garen­ne-Colom­bes. Zwei Schall­plat­ten hat das JBO ein­ge­spielt, die ers­te nach zehn Jah­ren, und dann noch ein­mal fünf Jah­re spä­ter – in den 1980er Jah­ren noch ein rich­tig gro­ßes Pro­jekt. Immer wie­der erspiel­te das Wan­ge­ner JBO Erfol­ge bei Wett­be­wer­ben. Unter Rei­ner Hobe bei­spiels­wei­se gelang 2010 mit dem dama­li­gen Orches­ter der Gewinn des Jupi­ter-Wett­be­werbs. Der Sieg trug der Kapel­le eine Tuba im Wert von 3500 Euro ein. An Gesprächs­stoff beim klei­nen Imbiss nach dem Herbst­kon­zert im Novem­ber wird es also sicher nicht feh­len. 

Zu Beginn des JBO 1970 waren es 70 Musi­ker, heu­te spie­len 46 Musi­ke­rin­nen und Musi­ker mit. Dazwi­schen hat­te das Orches­ter zeit­wei­se eine so star­ke Anzie­hungs­kraft, dass es in zwei Grup­pen geteilt wer­den muss­te. Was pas­siert, wenn sich ein Groß­teil der rund 700 ehe­ma­li­gen JBO-ler zum Mit­spie­len mel­den und damit die Büh­ne spren­gen wür­de? Da hat Rei­ner Hobe eine ganz prag­ma­ti­sche Lösung anzu­bie­ten: „Dann wech­seln wir ganz ein­fach durch.“ Damit es so vie­le Musi­ke­rin­nen und Musi­ker wie mög­lich wer­den, hof­fen die Akteu­re dar­auf, dass mög­lichst alle, die davon erfah­ren, es auch ande­ren erzäh­len.