Beson­de­re Solis­ten beim Wan­ge­ner Herbst­kon­zert

Wie gewohnt ist auf dem Pro­gramm des Herbst­kon­zer­tes der Stadt­ka­pel­le eine aus­ge­wo­ge­ne Mischung aus klas­si­schen Bear­bei­tun­gen und ori­gi­na­len Kon­zert­wer­ken für Blas­or­ches­ter gestan­den. Wer die­ses Jahr neu mit auf der Büh­ne stand, war das Posau­en­quar­tett „Trom­po­si“, das bereits seit 20 Jah­ren zusam­men auf­tritt.

Neu aller­dings nur teil­wei­se, da zwei Män­ner des Quar­tetts auch in den Rei­hen der Stadt­ka­pel­le Wan­gen sit­zen. „Das Posau­e­n­en­quar­tett hat eine sehr rege Kon­zert­tä­tig­keit im süd­deut­schen Raum. Daher freu­te es mich sehr, dass ich die Vier für heu­te Abend ver­pflich­ten konn­te“, sag­te Tobi­as Zins­er, Musik­di­rek­tor der Stadt­ka­pel­le Wan­gen. Den Auf­takt des Abends bot die „Aka­de­mi­sche Fest­ou­ver­tü­re op. 80“ von Johan­nes Brahms, wel­che die­ser zum Dank an die Über­ei­chung sei­nes Dok­tor­ti­tels schrieb. In die­ser Fest­ou­ver­tü­re lässt Brahms sein Spaß erfüll­tes, stu­den­ti­sches Leben Revue pas­sie­ren. Zum zwei­ten Stück „Kon­zert für 4 Posau­nen und Blas­or­ches­ter, op. 115“ von Jan Koet­sier, musi­zier­ten Mat­thi­as Stärk, Klaus Merk, Frank Mar­tin und Karl Bertsch von „Trom­po­si“, gemein­sam mit der Stadt­ka­pel­le. Auf hohem Niveau wur­de das von rasan­ten, wie auch von lang­sa­men und gefühl­vol­len Sät­zen gepräg­te Stück auf­ge­führt.

Eine sehr emo­tio­na­le Aus­wahl, soll­te das letz­te Stück vor der Pau­se sein: „In Memo­ri­am“ von David Mas­lanka, wur­de durch die Tat­sa­che, dass Mas­lanka im August 2017 ver­starb, an die­sem Abend noch bedeu­tungs­schwe­rer. Die Stadt­ka­pel­le wähl­te die­ses Stück in Geden­ken an ihn. „Eine außer­ge­wöhn­lich, emo­tio­na­le Kom­po­si­ti­on, eines beson­de­ren Kom­po­nis­ten“, so Zins­er. Es ist ein Stück, das die ohne­hin schon beein­druck­ten Besu­cher auch nach dem letz­ten Ton noch mit­füh­len und ver­stum­men lässt. Mit Camil­le Saint-Saëns „Ori­ent et Occi­dent op. 25 und „Mez­qui­ta de Cord­a­ba“ von Julie Giroux (eine der weni­gen weib­li­chen Kom­po­nis­tin­nen für Blas­or­ches­ter), star­te­te man exo­tisch in die zwei­te Hälf­te.

Urauf­füh­rung bil­det Höhe­punkt

Der Höhe­punkt des Abends bot die Urauf­füh­rung von „Alba Por­te­ña“. Zum 20 jäh­ri­gen Jubi­lä­um von „Trom­po­si“ gaben die­se eine Kom­po­si­ti­on in Auf­trag. Man­fred Honet­schlä­ger, Posau­nist und Kom­po­nist aus Frank­furt, kom­po­nier­te für sie das jaz­zig inspi­rier­te Stück „Alba Por­te­ña“. Beson­ders freu­dig und stolz waren die vier Män­ner an der Posau­ne dar­über, die­ses Werk mit der Stadt­ka­pel­le Wan­gen urauf­füh­ren zu dür­fen. Mit „Ride“ von Samu­el R. Hazo ver­ab­schie­de­te sich das Blas­or­ches­ter vor­erst, bis nach anhal­ten­dem Applaus „Trom­po­si“ für ein letz­tes Stück auf die Büh­ne kam. Den Schluss­punkt setz­te die Zuga­be der Stadt­ka­pel­le „mit einem ruhi­gen Stück für die ruhi­gen, bevor­ste­hen­den Tage“, so Zins­er.

Quel­le: Schwä­bi­sche Zei­tung vom: 02.11.2017; geschrie­ben von: Lia­ne Spren­ger