Stadt­ka­pel­le Wan­gen glänzt bei Dop­pel-Kon­zert in Balin­gen

Am ver­gan­ge­nen Sams­tag war die Stadt­ka­pel­le Wan­gen zu Gast in Balin­gen, wo sie mit dem Musik­ver­ein Ross­wan­gen ein Dop­pel­kon­zert zu des­sen 90-jäh­ri­gem Jubi­lä­um gestal­te­te. Dabei sorg­ten die All­gäu­er Musi­ker und ihr Diri­gent Tobi­as Zins­er für wah­re Begeis­te­rungs­stür­me.

Der Kon­takt zwi­schen den Wan­ge­ner und Ross­wan­ger Musi­kern kam über die bei­den Vor­stän­de der Ver­ei­ne Mar­kus Jörg und Hel­mut Kraft zustan­de. Die bei­den Arbeits­kol­le­gen kamen bei einer Unter­hal­tung im Jahr 2012 zufäl­lig auf ihre gemein­sa­me Lei­den­schaft für die Blas­mu­sik zu spre­chen und so ent­stand die Idee eines gemein­sa­men Kon­zer­tes. Umge­setzt wur­de dies nun drei Jah­re spä­ter zum 90-jäh­ri­gen Bestehen des Musik­ver­eins Ross­wan­gen. Mit rund 80 Musi­kern reis­te die Stadt­ka­pel­le Wan­gen am Sams­tag in den Zol­lern­alb­kreis nach Balin­gen. Eine beson­de­re Freu­de für die Stadt­ka­pel­le war die Beglei­tung durch Ober­bür­ger­meis­ter Micha­el Lang, der ver­wandt­schaft­li­che Bezie­hun­gen nach Balin­gen hat und sich den dor­ti­gen Auf­tritt der Stadt­ka­pel­le nicht ent­ge­hen las­sen woll­te. Den ers­ten Teil des Kon­zert­pro­gramms gestal­te­te der Jubi­lä­ums­ver­ein mit Wer­ken wie der fei­er­li­chen „Fan­fa­re for Tokyo“ von Phil­ip Spar­ke, einer berüh­ren­den Kom­po­si­ti­on von Otto M. Schwarz für Gei­ge und Blas­or­ches­ter mit dem Titel „The Sto­ry of Anne Frank“ oder dem effekt­rei­chen und humor­vol­len Stück „Car­toon“ von Paul Hart, mit dem sich der Musik­ver­ein Ross­wan­gen bereits her­vor­ra­gen­de Wer­tungs­spiel­erfol­ge erspielt hat­te. Nach 15 Jah­ren trenn­ten sich bei die­sem Jubi­lä­ums­kon­zert auch die Wege der Ross­wan­ger Musi­ker und ihres Diri­gen­ten Petro Hin­ter­schus­ter, der mit loben­den Dan­kes­wor­ten und einem Geschenk­korb ver­ab­schie­det wur­de.

Nach der Pau­se folg­te der Auf­tritt der Stadt­ka­pel­le Wan­gen. Bereits mit dem ers­ten Stück „Fest­li­che Ouver­tü­re op. 96“ von Dimi­t­ri Schost­a­ko­witsch begeis­ter­ten Tobi­as Zins­er und sei­ne Musi­ker das Publi­kum und ern­te­ten die ers­ten „Bravo!“-Rufe. Bei „Audi­vi Media Noc­te“, dem Selbst­wahl­stück der Stadt­ka­pel­le für den dies­jäh­ri­gen Lan­des­ent­scheid zum Deut­schen Orches­ter­wett­be­werb (DOW), bril­lier­ten Solis­ten und Orches­ter sowohl bei durch­sich­tig-vir­tuo­sen als auch bei klang­ge­wal­ti­gen Pas­sa­gen. Die Kom­po­si­ti­on „Tul­sa“ von Don Gil­lis ist ein „sin­fo­ni­sches Ölge­mäl­de“ der gleich­na­mi­gen Erd­öl-Stadt im Wil­den Wes­ten der USA und ent­führ­te die Zuhö­rer in die Prä­rie, auf Ölfel­der und zu einer aus­ge­las­se­nen Stra­ßen­pa­ra­de. Ori­en­ta­li­sche Klän­ge gab die Stadt­ka­pel­le bei „Ara­bes­que“ von Samu­el R. Hazo zum Bes­ten. Vor dem letz­ten Stück über­reich­ten die Vor­stän­de Mar­kus Jörg und Gerolf Stit­zen­ber­ger im Namen der Stadt­ka­pel­le Wan­gen das Geschenk zum 90. Jubi­lä­um: Einen gro­ßen Laib All­gäu­er Berg­kä­se, den beson­de­ren Wan­ge­ner Jubi­lä­ums­wein und die noch unver­öf­fent­lich­te CD vom Früh­jahrs­kon­zert der Stadt­ka­pel­le mit der „Sin­fo­nie für Wan­gen“ von James Bar­nes zum 1200-jäh­ri­gen Stadt­ju­bi­lä­um. Zum fei­er­li­chen Abschluss prä­sen­tier­te die Stadt­ka­pel­le Wan­gen den „Flo­ren­ti­ner Marsch op. 214“ von Juli­us Fučik. Unmit­tel­bar nach dem letz­ten Ton – noch bevor der stür­mi­sche Applaus ein­set­ze – ertön­ten bereits die ers­ten Rufe nach einer Zuga­be, denen die Stadt­ka­pel­le ger­ne nach­kam. Mit dem tem­po­rei­chen „Opti­mis­ten Marsch“ von Miros­lav Juchel­ka und dem zar­ten Kla­ge­lied „Thre­no­dy“, das James Bar­nes für einen ver­stor­be­nen Freund und Kol­le­gen kom­po­nier­te, been­de­te die Stadt­ka­pel­le Wan­gen ihr gelun­ge­nes Gast­spiel in Balin­gen. Nach dem Kon­zert gab es für alle Musi­ker noch ein gemein­sa­mes Essen und gesel­li­ges Bei­sam­men­sein, bevor sich die Stadt­ka­pel­le Wan­gen wie­der auf den Heim­weg ins All­gäu mach­te.

Clau­dia Braun

Fotos © Klaus Hahn