Blech­blä­ser­en­sem­ble

Nach­dem nun in den letz­ten Jah­ren und Jahr­zehn­ten die Blä­ser­mu­sik der Renais­sance und des Barock eine wah­re Wie­der­be­le­bung erfuh­ren, war es nicht ver­wun­der­lich, dass das Blech­blä­ser­quin­tett und das Blech­blä­ser­en­sem­ble zu Stan­dard­be­set­zun­gen gewor­den sind. Wie von selbst bil­de­ten sich aus die­sem Grun­de, auch aus der Stadt­ka­pel­le her­aus, schon sehr früh immer wie­der Ensem­bles, die zu gege­be­nen Anläs­sen kon­zer­tier­ten. So kommt der spe­zi­el­le fest­li­che Cha­rak­ter die­ser Auf­trit­te vor allem bei Emp­fän­gen, Aus­stel­lungs­er­öff­nun­gen oder zu Beginn von gro­ßen Kon­zer­ten zur Gel­tung.

Nach­dem die­se For­ma­tio­nen mehr oder weni­ger immer aus dem jewei­li­gen Anlass her­aus gebil­det wur­den, und nur punk­tu­ell geprobt und auf­ge­führt wur­de, rief man 1997 das heu­te bestehen­de Blech­blä­ser­en­sem­ble als fes­te Beset­zung mit regel­mä­ßi­gen Kon­zer­ten ins Leben.

Die Stan­dard­be­set­zung eines gro­ßen Blech­blä­ser­en­sem­bles setzt sich ursprüng­lich aus einem Dop­pel­quin­tett zusam­men, d. h. 4 Trom­pe­ten, 2 Hör­ner, 2 Posau­nen, 2 Tuben. Da sich jedoch immer mehr zeit­ge­nös­si­sche Kom­po­nis­ten fin­den, die ori­gi­na­le Wer­ke für Blech­blä­ser­en­sem­ble schrei­ben, wird die­se Grund­be­set­zung natür­lich sehr varia­bel gehand­habt, so dass dem Blech­blä­ser­en­sem­ble der Stadt­ka­pel­le Wan­gen immer min­des­tens 6 Trom­pe­ten, 4 Hör­ner, 3 Posau­nen, eine Tuba und varia­bles Schlag­zeug zur Ver­fü­gung steht.

So exis­tiert unse­re Beset­zung in der heu­ti­gen Form seit nun­mehr sie­ben Jah­ren. Es hat sich eta­bliert, jedes Jahr im Herbst ein gro­ßes Saal­kon­zert zu geben. Hier neh­men wir die Gele­gen­heit wahr vor allem auch zeit­ge­nös­si­sche Lite­ra­tur, die ansons­ten eher ein Nischen­da­sein führt, einem brei­te­ren Publi­kum nahe­zu­brin­gen. Jedoch hat sich auch qezeigt, dass der Klang der Blech­blas­in­stru­men­te eine gro­ße Reso­nanz, also gro­ße Räum­lich­kei­ten benö­tigt, um sei­ne gane Wir­kung zu ent­fal­ten. Es ergab sich also wie von selbst Kir­chen­kon­zer­te anzu­bie­ten.

Die­se waren von beson­de­rem Erfolg gekrönt, konn­ten wir doch dort eine ungleich höhe­re Zuschau­er­schar gewin­nen. Außer­dem wur­den auch vie­le sakra­le Wer­ke aus der Ver­gan­gen­heit gera­de für die­se und ähn­li­che Beset­zun­gen geschrie­ben.

Abge­run­det wer­den unse­re all­jähr­li­chen Kon­zer­te durch Auf­trit­te zu bestimm­ten Anläs­sen, wie z. B. Gala­kon­zert zur Eröff­nung einer gro­ßen Mes­se in St. Gal­len (Schweiz), zur Umrah­mung des Fest­ak­tes des Lan­des­mu­sik­fes­tes oder zur Ver­ab­schie­dung des Ober­bür­ger­meis­ters der Stadt. Abschluss eines jeden Jah­res bil­det nun schon fast tra­di­tio­nell der Auf­tritt der Blech­blä­ser auf dem Markt­platz am 3. Advent­sonn­tag, wo weih­nacht­li­che Stü­cke alter Meis­ter dar­ge­bo­ten wer­den.

Zusam­men mit der Har­mo­nie­mu­sik, die vor­wie­gend aus Holz­blas­in­stru­men­ten besteht, gehört das Blech­blä­ser­en­sem­ble zu den stän­di­gen Ensem­bles der Stadt­ka­pel­le Wan­gen. Und man kann wohl sagen, dass die­se Ensem­bles eine sinn­vol­le und gera­de­zu not­wen­di­ge Ergän­zung zum sin­fo­ni­schen Blas­or­ches­ter dar­stel­len. Und es ist die­sen Grup­pie­run­gen gewünscht, in der Zukunft noch
mehr Freun­de und Fans für die­se, spe­zi­el­len Blä­ser­mu­si­ken zu begeis­tern.

» Quel­le: Aus­zug aus einem Text für die Chro­nik und Fest­schrift zum 200 jäh­ri­gen Jubi­lä­um der Stadt­ka­pel­le von Dani­el Zind­stein.