Chro­nik

jbo_großDas Jugend­blas­or­ches­ter der Stadt­ka­pel­le Wan­gen wur­de 1970 von der Jugend­mu­sik­schu­le Würt­tem­ber­gi­sches All­gäu gegrün­det, ver­bun­den mit dem Wunsch, die vor­züg­lich geschul­ten Holz- und Blech­blä­ser zu Orches­ter­spie­lern wei­ter­zu­bil­den und damit der Stadt­ka­pel­le Wan­gen sowie den Blas­ka­pel­len des Alt­krei­ses Wan­gen bes­tens vor­be­rei­te­ten Nach­wuchs zuzu­füh­ren. Alfred Gross, Leh­rer für Blas­mu­sik­in­stru­men­te an der Jugend­mu­sik­schu­le in Wan­gen, war der ers­te Diri­gent des neu­ge­grün­de­ten Jugend­blas­or­ches­ters. Wie erfolg­reich sein Wir­ken schon nach kur­zer Zeit war, zeig­te sich beim ers­ten grö­ße­ren Wett­be­werb 1972. Ein 1. Preis mit Aus­zeich­nung in der Mit­tel­stu­fe war der wohl­ver­dien­te Erfolg. 1973 über­nahm Frits Hau­ser die Lei­tung des Jugend­blas­or­ches­ters, da sein Vor­gän­ger inzwi­schen die Lei­tung der Stadt­ka­pel­le über­nom­men hat­te.

Inten­si­ve musi­ka­li­sche Arbeit führ­te das Orches­ter 1974 zu sei­nem ers­ten Saal­kon­zert, das von den Zuhö­rern begeis­tert auf­ge­nom­men wur­de. Seit­dem sind die Auf­trit­te des Orches­ters wich­ti­ger kul­tu­rel­ler Bestand­teil des Wan­ge­ner Musik­le­bens. Dem Ehr­geiz und Enga­ge­ment von Frits Hau­ser ist es zu ver­dan­ken, dass sich das Jugend­blas­or­ches­ter Wan­gen unter sei­ner Lei­tung kon­ti­nu­ier­lich zu einem Höchst­stu­fen­or­ches­ter und zu einem abso­lu­ten Spit­zen­or­ches­ter in Baden-Würt­tem­berg ent­wi­ckel­te. Wäh­rend sei­ner Diri­gen­ten­zeit war das Orches­ter bei drei gro­ßen Aus­lands­rei­sen; 1976 bei Gast­kon­zer­ten in Däne­mark, 1981 bei den Inter­na­tio­na­len Fest­spie­len in Istan­bul in der Tür­kei, und 1983 in Wan­gens Part­ner­stadt La’­Ga­ren­ne bei Paris in Frank­reich. Außer­dem wur­den sämt­li­che Wett­be­wer­be und Wer­tungs­spie­le mit größ­tem Erfolg besucht. 1985 ver­ließ Frits Hau­ser die All­gäu­stadt Wan­gen und nahm eine Pro­fes­so­ren­tä­tig­keit an der Musik­hoch­schu­le in Det­mold an.

jbo_herzSein Nach­fol­ger am Diri­gen­ten­pult wur­de Tho­mas Herz, damals Leh­rer an der Musik­schu­le Wan­gen. Wahr­lich kei­ne leich­te Auf­ga­be, denn die Alters­gren­ze der Mit­spie­ler wur­de auf 18 Jah­re her­ab­ge­setzt. Aber durch die ziel­stre­bi­ge Arbeit des jun­gen und dyna­mi­schen Diri­gen­ten Tho­mas Herz wur­de schon bald an alte Erfol­ge ange­knüpft. So konn­te das Orches­ter 1988 beim Lan­des­wett­be­werb Baden Würt­tem­berg für Blä­ser den Erfolg von 1984 wie­der­ho­len und erreich­te in der Höchst­stu­fe den 1. Preis. Höhe­punk­te sei­ner Tätig­keit waren sicher­lich die Kon­zert­rei­sen nach Mari­en­bad (Tsche­cho­slo­wa­kei), in die Wan­ge­ner Part­ner­stadt La’­Ga­ren­ne bei Paris (Frank­reich), aber ganz beson­ders das inter­na­tio­na­le Blas­mu­sik­fes­ti­val 1988 in Bern (Schweiz), wo das Jugend­blas­or­ches­ter Wan­gen neben zahl­rei­chen euro­päi­schen Spit­zen­ka­pel­len der ein­zi­ge Teil­neh­mer der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land war. Vom Orches­ter wur­de ein Gala­kon­zert vor 1500 Zuhö­rern im Kur­saal von Bern mit­ge­stal­tet, das vom Schwei­zer Fern­se­hen und vom Rund­funk auf­ge­zeich­net wur­de. Den Fest­um­zug durch die Ber­ner Alt­stadt sahen 50000 Zuschau­er.

1990 über­nahm Ladis­laus Vischi die Lei­tung des Wan­ge­ner Jugend­blas­or­ches­ters. Zum ersten­mal nach Frits Hau­ser war nun wie­der ein Kla­ri­net­tist Diri­gent des Orches­ters und wur­de gleich­zei­tig wie sei­ne Vor­gän­ger Leh­rer an der Jugend­mu­sik­schu­le. Unter sei­ner Lei­tung führ­te die musi­ka­li­sche Arbeit eben­so zu gro­ßen Erfol­gen. So war das Orches­ter 1991 zu Gast beim inter­na­tio­na­len »Göte­borg Music Fes­ti­val« in Schwe­den. Höhe­punkt die­ses Fes­ti­vals war ein Wett­be­werb, bei dem Spit­zen­or­ches­ter aus ganz Euro­pa teil­nah­men. Das Jugend­blas­or­ches­ter Wan­gen erreich­te damals in der Höchst­stu­fe mit 97,5 Punk­ten einen 1. Preis und reis­te somit als bes­tes euro­päi­sches Orches­ter die­ses Fes­ti­vals nach Hau­se. Noch heu­te gilt die­ses Fes­ti­val als größ­ter musi­ka­li­scher Erfolg und schöns­te Rei­se des Orches­ters. Ein Jahr nach dem gro­ßen Erfolg in Schwe­den wur­de das Jugend­blas­or­ches­ter Wan­gen Lan­des­sie­ger beim Lan­des­wett­be­werb Baden-Würt­tem­berg mit einem 1. Preis in der Höchst­stu­fe.

1995 qua­li­fi­zier­te sich das Orches­ter bei der Baden-Würt­tem­ber­gi­schen End­aus­schei­dung mit einem 1. Preis für den Bun­des­wett­be­werb in Gera, an dem lei­der nicht teil­ge­nom­men wer­den konn­te. Wei­te­re Höhe­punk­te der Diri­gen­ten­tä­tig­keit von Ladis­laus Vischi war die Kon­zert­rei­se nach Eng­land mit Gast­kon­zer­ten in Shef­field und Lon­don, sowie die zwei­te Rei­se des Jugend­blas­or­ches­ters nach Mari­en­bad in Tsche­chi­en. Das letz­te gro­ße Ereig­nis war die Teil­nah­me am »2nd Sci­nä­jo­ki Wind Music Fes­ti­val« in Finn­land im Juli 2000. Beim inter­na­li­o­na­len Wett­be­werb die­ses Fes­ti­vals erreich­te das Orches­ter in der 1. Divi­si­on einen 2. Preis. Die­se Rei­se war für die Jugend­li­chen ein krö­nen­der Abschluss der Diri­gen­ten­zeit von Ladis­laus Vischi. Wäh­rend sei­ner Zeit in Wan­gen wur­de auch die Zusam­men­ar­beit von Jugend­blas­or­ches­ter und Stadt­ka­pel­le Wan­gen inten­si­viert, da er stän­di­ges Mit­glied der Stadt­ka­pel­le und immer prä­sent war. Mit­te 2000 wur­de das Jugend­blas­or­ches­ter in den Ver­ein »Stadt­ka­pel­le Wan­gen e. V.« inte­griert. Ladis­laus Vischi ist seit Sep­tem­ber 2000 Lei­ter der Musik­schu­le Radolf­zell und diri­giert das dor­ti­ge Jugend­blas­or­ches­ter und die Stadt­ka­pel­le Radolf­zell.

jbo_weinfestIm Sep­tem­ber 2000 wur­de als neu­er Diri­gent Herr Tobi­as Zins­er dem Wan­ge­ner Publi­kum vor­ge­stellt. Tobi­as Zins­er ist Leh­rer an der Jugend­mu­sik­schu­le mit Haupt­fach Trom­pe­te und Zweig­stel­len­lei­ter der Nie­der­las­sung Kiß­legg. Mit der Ände­rung der musi­ka­li­schen Lei­tung kam es auch zu einem Gene­ra­ti­ons­wech­sel inner­halb des JBO’s. Vie­le älte­re Mit­glie­der ver­lie­ßen das Orches­ter und noch mehr Jugend­li­che rück­ten aus dem Vor­or­ches­ter der Jugend­mu­sik­schu­le nach. Schon nach gut 2 Mona­ten wur­de Ende Novem­ber 2000, in der Stadt­hal­le in Wan­gen das tra­di­tio­nel­le Herbst­kon­zert in die­ser Beset­zung bestrit­ten. Das musi­ka­li­sche Niveau wur­de in der fol­gen­den Zeit wie­der kon­ti­nu­ier­lich gestei­gert, was sich bei den Kon­zer­ten und ande­ren Auf­trit­ten deut­lich zeig­te. Die musi­ka­li­sche Auf­bau­ar­beit wur­de durch zwei Pro­ben­wo­chen­en­den in den Jugend­her­ber­gen in Biber­ach im Herbst 2001 und Bal­der­schwang im Dezem­ber 2002 unter­stützt. Die­se Arbeits­pha­sen die­nen neben der inten­si­ven Pro­ben­ar­beit natür­lich auch dem gegen­sei­ti­gen Ken­nen­ler­nen, wobei der Spaß natür­lich nicht zu kurz kommt. Im Okto­ber 2002 errang das JBO Wan­gen unter der Lei­tung von Tobi­as Zins­er, beim Wett­be­werb für sin­fo­ni­sche Jugend­blas­or­ches­ter zum 25-jäh­ri­gen Jubi­lä­um der Blä­ser­ju­gend Baden-Würt­tem­berg in Biberach/ Riß, den 1. Preis in der Kate­go­rie »schwer«.

Nach Tobi­as Zins­er über­nahm Uwe Eiche­le das Jugend­blas­or­ches­ter als Diri­gent. Er form­te das Orches­ter über meh­re­re Jah­re hin­weg und stell­te sein Kön­nen mit dem Jugend­blas­or­ches­ter bei meh­re­ren Kon­zer­ten und Wett­be­wer­ben unter Beweis.

Seit 2007 lei­tet der aktu­el­le Diri­gent Herr Rei­ner Hobe das Jugend­blas­or­che­ser der Stadt­ka­pel­le Wan­gen.